Was heißt "Pause machen", wenn man ADHS hat? Viele Menschen mit ADHS wissen gar nicht, wie "Pause machen" für sie geht. Sie denken oft, sie müssten sich dann "in Ruhe hinsetzen" und "einfach mal nichts tun" oder gar "meditieren". Aber das ist weit gefehlt! Was Pause machen wirklich bedeutet und wie Pausen für Menschen mit ADHS aussehen können, darum geht es in diesem Beitrag.
Wir haben meist ein falsches Konzept von "Pause machen"
Was denken Sie, wenn Sie denken "ich muss mehr Pausen machen" beim Arbeiten?
Was heißt für Sie "Pause machen"?
Ich sage Ihnen gleich, was es für Menschen mit ADHS nicht heißt:
Pause machen heißt NICHT unbedingt
- hinsetzen
- nichts tun
- mal nur die Füße hochlegen
- meditieren
- einfach mal Ruhe geben
Diese Konzepte von "Pause machen" lassen in Menschen mit ADHS und ADS meist sofort innere Unruhe und Abwehr entstehen. Denn "hinsetzen" und "nichts tun" können Menschen mit ADHS meist nicht. Es entsteht dann sofort innerlich Unruhe, Getriebenheit, Missstimmung, Langeweile oder etwas ähnliches. Und das ist auch nachvollziehbar, denn das hat etwas mit dem Frontalhirn, fehlender Stimulation und Dopaminausschüttung zu tun. Dann kommt das Gehirn in einen Zustand von Diffusität, der sich sehr unangenehm anfühlt.
Wie geht Pause machen für Menschen mit ADHS richtig?
Das Thema "Gehirngerecht Pausen machen mit ADHS" ist Teil meines Unternehmer-Coachings und der Seminar-Reihe Anders Erfolgreich *SMART.
Das folgende Video ist ein Ausschnitt aus einem dieser Seminare.
Sie erfahren, was "Pause machen" eigentlich wirklich bedeutet (es ist nämlich anders, als Sie denken), warum Pausen machen wichtig ist für die eigene Arbeitsfähigkeit und wie Pause machen für Menschen mit ADHS geht.
Unter dem Video finden Sie das Handout zum Herunterladen.
Wie machen Sie persönlich Pause?
Wie sieht "Pause machen" für Sie persönlich aus?
Erstellen Sie sich am besten eine Liste mit möglichen Pausenaktivitäten. Sammeln Sie Pausenaktivitäten, die für Sie persönlich erholsam und energiespendend sind. Es lohnt sich, hierbei Pausenaktivitäten aufgeteilt in verschiedenen Kategorien aufzuschreiben, damit sie für verschiedenen Gegebenheiten etwas parat haben:
- nach Pausenlänge (bis 1 min, bis 5 Min, bis 20 min)
- nach Pausenort (indoor, outdoor)
Wenn Sie gern Musik hören, erstellen Sie sich eine Musikplaylist auf dem Handy und/oder eine Playlist in Ihrem Youtube-Account mit Musik-Videos, die Sie gern hören in der Pause.
Notieren Sie ggf. auch dazu, welche Tätigkeiten zu Ihren persönlichen Risikotätigkeiten gehören, wie ich es im Video beschreibe, und vermeiden Sie diese.
Was dieser Beitrag hilfreich für Sie?
Lassen es mich gern in den Kommentaren wissen.
Herzliche Grüße
Birgit Boekhoff


Klasse, das war hilfreich. Danke für den Beitrag!