Warum es gerade für Menschen mit ADHS wichtig ist, gehirngerecht zu arbeiten

Warum ist es gerade für neurodivergente Menschen, z.B. Menschen mit ADHS und/oder Autismus wichtig, zu lernen, gehirngerecht zu arbeiten? Was soll das überhaupt sein "gehirngerecht arbeiten"? Und wie geht das? Was bringt mir das? Darum geht es in diesem Beitrag.

Fangen wir damit an, was wir "falsch" machen als neurodivergente Menschen und warum "arbeiten" für uns oft nicht gut funktioniert. 

Der fatale Fehler: Wir arbeiten so, wie wir es gelernt haben

Starten wir damit, wie es NICHT geht.

Wir arbeiten als Erwachsene so, wie wir es von früh auf gelernt haben, wie wir es vorgelebt bekommen haben, wie es uns die Gesellschaft zeigt. Und das heißt:

  • Sich hinsetzen.
  • Sich anstrengen.
  • Die "Pobacken zusammenkneifen".
  • Sich konzentrieren.
  • Und dann eben einfach die Sachen machen, die gemacht werden müssen.

Ist ja eigentlich auch ganz einfach, oder?

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Warum funktioniert es dann für Menschen mit ADHS oft nicht? Warum ist ihre Leistungsfähigkeit oft reduziert, eingeschränkt oder gar nicht vorhanden? Warum sind ihre Arbeitsergebnisse schlechter als die der Kollegen? Warum fallen sie öfter aus aufgrund von Erschöpfung, Energielosigkeit, Krankheit oder Burnout?

Unter anderem, weil sie nicht gehirngerecht arbeiten, sondern versuchen, so zu arbeiten, wie sie es gelernt haben. Und was ja offensichtlich für die anderen auch funktioniert.

Aber jetzt weiter mit dem, wie es NICHT geht...

Also man versucht das dann. Man setzt sich hin und man strengt sich an. Man versucht, die Sachen zu machen, die eben gemacht werden müssen. 

Und dann stellt man fest, dass das irgendwie nicht funktioniert. Man sieht die Kollegen, man sieht die Freunde, man sieht den Partner, man sieht die anderen und denkt sich: Was ist da anders? Warum können die das und ich nicht? Ich mache doch das Gleiche... Wo ist der Unterschied? Warum bringen die ihre Ergebnisse und ich nicht?

Wo ist der Unterschied zwischen Menschen mit ADHS und deren Kollegen?

Bei neurodivergenten Menschen, also bei Menschen mit ADHS und Autismus zum Beispiel ist es so, dass man äußerlich ja gar keinen Unterschied sieht. Sie sitzen auch am Schreibtisch. Sie haben auch ihre TO-DO-Liste vor sich. Sie haben auch 4 oder 6 oder 8 Stunden Arbeitszeit. Sie gehen morgens ins Büro und abends wieder nach Hause und dazwischen sind sie beschäftigt und arbeiten. Sie sitzen und konzentrieren sich und strengen sich an und bearbeiten ihre Aufgaben. Sie machen ja nicht nichts.

Aber warum sind ihre Arbeitsergebnisse dann so anders als die, von den anderen? 

Der Unterschied liegt im Gehirn.

Der Unterschied liegt im Gehirn

Menschen, die nicht neurodivergent sind, sondern neurotypisch, haben ein anderes Gehirn bzw. eine andere Funktionsweise des Gehirns (vereinfacht gesagt). 

Sie haben zum Beispiel eine viel bessere Filterfunktion im Gehirn, bei denen macht das Gehirn das automatisch, dass wichtige Dinge hervorgehoben werden und unwichtige Dinge gedämpft oder ausgeblendet werden. So als ob sie mit einer Lupe vergrößert werden oder als ob man einen Scheinwerfer darauf richtet und die anderen Dinge außerhalb des Scheinwerferkegels im Dunkeln verschwinden. Bei ihnen macht das Gehirn es automatisch, dass Geräusche ausgeblendet werden oder Menschen, die vorbeigehen oder ein Telefon, das klingelt. 

Neurodivergente Menschen haben in der Regel schlechtere oder gar keine Filter.

Das heißt, auf ihr Gehirn strömen viel mehr Reize ein, die ungefiltert sind. Das führt dann zu Reizüberflutung im Gehirn, zu Systemüberlastung, Ablenkbarkeit, Energieverlust, usw. 

Das ist nur ein Beispiel dessen was im Gehirn, von neurodivergenten Menschen anders ist. Ein anders Beispiel ist, dass Menschen mit ADHS viel sprunghafter denken, als neurotypische Menschen und damit ebenfalls wieder leichter abgelenkt sind.

Es gibt noch eine Reihe weiterer Unterschiede, die ich hier jetzt nicht aufzähle, denn darum geht es hier nicht im Detail.

Diese Andersartigkeit trägt dann jedenfalls dazu bei, dass die Arbeitsergebnisse anders ausfallen.

Was macht man mit dieser Andersartigkeit?

Wenn man genau hinschaut ist nicht nur das Gehirn anders, sondern auch das äußere Verhalten, motorische Unruhe zum Beispiel, mangelnde Strukturierung des Arbeitsplatzes, Unübersichtlichkeit in der Aufgabenliste, und noch mehr.

Das alles bedeutet: neurodivergente Menschen müssen ihren eigenen Weg finden, ihre Arbeit zu erledigen, gut zu arbeiten.

Dazu muss die spezielle Veranlagung berücksichtigt werden.

Es muss berücksichtigt werden,

  • dass das ADHS-Gehirn sprunghaft und ständig auf der Suche nach Aktivierung (Dopaminausschüttung) und damit auf der Suche nach Stimulation ist.
  • dass Reizüberflutung zu Energieverlust führt. 
  • dass Eintönigkeit zu Konzentrationsverlust führt.
  • dass Überforderung zu Blockaden führt.
  • dass Unterforderung zu Fehlern führt.
  • dass es Energieschwankungen gibt.
  • dass Emotionen und Gefühle überschießen.
  • dass bei Problemen, Widerständen oder Schwierigkeiten beim Bearbeiten einer Aufgabe die Eigenregulation schwierig ist.
  • etc.

Was ist "Gehirngerechtes Arbeiten" nun genau?

Gehirngerechtes Arbeiten bedeutet, dass man sich sein Arbeitsbedingungen so herstellt und einrichtet, dass das eigene Gehirn möglichst gut arbeiten kann. So kann man seine Stärken am besten nutzen und das Potenzial, das in der eigenen Veranlagung steckt, am besten herausholen.

Das betrifft das, was man tut, wo man es tut, wann man es tut, wie man es tut, mit wem, etc.

Gerade für neurodivergente Menschen ist es außerordentlich wichtig, dass sie lernen und verstehen, wie sie gestrickt sind, was ihre Arbeitsfähigkeit stört oder beeinträchtigt und was sie brauchen, um gut arbeitsfähig zu sein und gute Arbeitsergebnis zu erzielen. 

Die gute Nachricht: man kann lernen, gehirngerecht zu arbeiten und damit bessere Arbeitsergebnisse zu erzielen

Effektives, produktives und erfolgreiches Arbeiten ist auch für Menschen mit ADHS möglich, 

  • ... wenn sie verstehen und berücksichtigen, wie es für sie geht.
  • ... wenn sie verstehen, dass sie anders arbeiten müssen als die Kollegen.
  • ... und wenn sie den Mut haben, in ihrer Arbeit ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Als ADHS-Coach habe ich in meiner Coaching-Arbeit unzählige Unternehmer*innen und Führungskräfte sowie Angestellte mit ADHS gecoacht und kann sagen: es gibt einen Weg, ADHS-gerecht zu arbeiten. Es gibt einen Weg für Menschen mit ADHS, die Leistungsfähigkeit zu verbessern und bessere Arbeitsergebnisse zu erzielen.

Was ich jahrelang im Einzel-Coaching mit meinen Klienten gemacht und erarbeitet habe, habe ich vor einigen Jahren in ein mehrmonatiges Unternehmer-Coaching-Programm gegossen und das Wissen, die Strategien und Tools zum Thema "Gehirngerecht Arbeiten" für mehr Interessierte zugänglich gemacht.

Hier können Sie lernen, gehirngerecht zu arbeiten

Aus diesem mehrmonatigen Unternehmer-Coaching-Programm in einer geschlossenen Gruppe ist in diesem Jahr die modular buchbare Seminarreihe Anders Erfolgreich *SMART entstanden, bei der alle Themen des Programms einzeln gebucht werden können. 

Den Start dieser Seminarreihe macht des Seminar zum Thema "Gehirngerecht Arbeiten".

Hauptzielgruppe für dieses Seminar sind Unternehmer und Führungskräfte, es sind aber auch alle anderen herzlich eingeladen, die lernen wollen, wie gehirngerechtes Arbeiten für Menschen mit ADHS geht.  

Hier lernen Sie genau das: zu verstehen, wie Ihr Gehirn gestrickt ist, wie sich Ihre Art, zu denken auf ihre Arbeit auswirkt, was Sie brauchen und was sie tun können, um besser arbeiten zu können.

Wenn Sie das interessiert, schauen Sie sich das Seminar hier gerne an.

Was bringt es, zu lernen, gehirngerecht zu arbeiten?

Was haben Sie davon, zu lernen, gehirngerecht zu arbeiten?

Kurz gesagt: Mehr Leichtigkeit, Flow, Energie, Freude und Effektivität. 

Wäre das nicht was?

Eine Arbeitsweise und Arbeitsstrategien, die zu einem selbst passen, sind leicht und nachhaltig umsetzbar. Die Arbeit wird dadurch viel leichter, müheloser und energiesparender. Außerdem wird der Arbeitsoutput besser, man ist effektiver, schneller und darüber hinaus macht die Arbeit auch wieder mehr Freude. 

Es fühlt sich alles leichter, einfacher, stimmiger und freudvoller an. Man ist viel mehr in seinem Element und die Arbeit gelingt besser. 

Warum? Weil man für sich selbst die besten Bedingungen zum Gedeihen schafft und die Dinge auf seine Art und Weise macht, anstatt sich mit den Kollegen zu vergleichen und immer zu versuchen, wie sie zu arbeiten, nur um dann doch immer wieder frustriert festzustellen, dass man es nicht schafft.

Ich musste für mich als Autistin lernen, dass ich nicht so arbeiten kann, wie andere und je mehr ich meinen eigenen Weg suche und auch finde, desto mehr kommt meine Energie zurück, die Arbeit macht wieder mehr Freude, es kommen Motivation und Antrieb zurück, ich werde kreativer und bin viel zufriedener mit dem, was ich tue und wie es mir dabei geht.

Das gleiche erlebe ich auch bei meinen Kunden, wenn sie lernen, beim Arbeiten ihren eigenen Stil und Weg zu finden.

Schauen sie sich das Seminar "Gehirngerecht arbeiten" hier gerne an, ich freue mich wenn sie dabei sind!

Was können Sie ab sofort schon anders machen?

Auch wenn das Seminar noch ein Weilchen hin ist oder wenn Sie kein Interesse haben, an dem Seminar bei mir teilzunehmen, können Sie direkt ab heute etwas anders machen bei Ihrer Arbeit.

Fragen Sie sich:

  • was bedeutet die Tatsache, dass ich ADHS habe, für meine Arbeit?
  • was stört und beeinträchtigt mich beim Arbeiten am meisten? 
  • kann ich irgendetwas tun, um meine Energie oder Konzentration beim Arbeiten besser zu schützen?
  • kann ich etwas unternehmen, um mir meine Arbeit zu vereinfachen, zu erleichtern?
  • was brauche ich, um gut und mit Freude arbeiten zu können?

Und wenn Sie mögen, schreiben Sie mir gern in den Kommentaren, was es für Sie bedeutet, gehirngerecht zu arbeiten bzw. wo Sie Ihren eigenen Arbeitsstil gefunden haben und wie das Arbeiten gut für Sie funktioniert.

Herzliche Grüße
Birgit Boekhoff

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  1. Ich habe gemerkt, wie wichtig eine gute Planung für mich ist, damit mein Gehirn nicht im Chaos versinkt! Planen und Prioritäten setzen helfen mir, zielgerichtet zu bleiben. Stefanie

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