
Diagnose ADHS im Erwachsenenalter – wie geht es jetzt weiter?
Sie haben als Erwachsener die Diagnose ADHS bekommen und fragen sich nun, wie es jetzt weiter geht und wie Sie zukünftig mit ADHS umgehen können?
Geht das wieder weg? Brauche ich Medikamente? Was bedeutet die Diagnose nun für das weitere Leben? Gibt es Möglichkeiten, trotz ADHS in Alltag und Beruf erfolgreich zu sein und endlich „besser zurecht zu kommen“? Diagnose ADHS – und nun? Was tun?
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All das sind Fragen, die sich Menschen immer wieder stellen, wenn sie im Laufe ihres Erwachsenenlebens die Diagnose ADHS gestellt bekommen, oder nach eigener Recherche für sich selbst zu dem Schluss kommen, dass sie ADHS haben.
Plötzlich werden rückblickend viele Situationen, Probleme oder Eigenarten verständlich und erscheinen in einem neuen Licht. In einem Online-Selbsthilfeforum hat ein User es für sich so beschrieben: „Naja, ich bin irgendwie erschrocken und erstaunt, und irgendwie sehr erleichtert, was ich komisch finde, aber diese unsichtbare Mauer, gegen die ich angelaufen bin seit Jahren, hat nun einen Namen.“
Vielleicht geht es Ihnen ähnlich?
Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, aber die Zukunft.
Welche Hilfen es gibt und wo man diese findet
Dass die Hilfen und Helfer für Erwachsene mit ADHS bei uns in Deutschland noch viel zu wenige sind, und warum das leider (noch) so ist, das habe ich in diesem Artikel beschrieben.

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"ADHS im Erwachsenenalter - wie sieht es aus? was kann man tun?"
In nur 60 Minuten bekommen Sie einen kompletten Überblick über das Thema ADHS im Erwachsenenalter. Kostenfrei. Online. Termine jederzeit kurzfristig verfügbar.
Aber es gibt Helfer und es gibt Hilfen, man muss sie nur suchen.
Welche Hilfen es prinzipiell gibt, welche Unterstützung Erwachsene mit ADHS wo finden können, das können Sie gern in meinem ebook „Die 10 wichtigsten Fragen, wenn Sie ADHS bei sich vermuten“ nachlesen. Dort zeige ich Ihnen u.a., wie Sie auch in Ihrer Nähe nach kompetenten Ärzten, Therapeuten, Coaches und Selbsthilfegruppen suchen können.
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"Die 10 wichtigsten Fragen, wenn Sie ADHS bei sich vermuten"
Die 10 Erfolgsprinzipien für ein gelingendes Leben mit ADHS
Aber unabhängig davon, ob Sie professionelle Unterstützung für sich suchen oder ob Sie sich auf eigene Faust verändern wollen, es gibt zehn grundlegende Prinzipien, an denen Sie nicht vorbeikommen werden und die Ihnen helfen, wenn Sie Ihr Leben nach der ADHS-Diagnose ab jetzt anders, positiver und erfolgreicher gestalten wollen.
Diese 10 Erfolgsprinzipien sind die Essenz meiner über 10-jährigen Erfahrung als ADHS-

10 Erfolgsprinzipien für Menschen mit ADHS
Coach und der Zusammenarbeit mit tausenden Erwachsenen mit ADHS. Unzählige Male habe ich miterlebt, dass sich das Leben meiner Klienten zum Positiven verändert hat, wenn sie diesen Erfolgsprinzipien gefolgt sind und dass sich ihr Leben nicht verändert hat, wenn sie diesen Prinzipien nicht gefolgt sind
Die ersten zwei Prinzipien stelle ich Ihnen hier vor, die weiteren finden Sie dann zum Herunterladen und Ausdrucken weiter unten im Beitrag.
Lesen Sie sich die Erfolgsprinzipien durch und beginnen Sie, danach zu handeln.
ERFOLGSPRINZIP #1: ADHS verstehen.
Was bedeutet das nun, ADHS zu haben? Was ist ADHS? Was heißt ADHS?
Warum reagieren Sie so, wie Sie es tun? Warum verhalten Sie sich so, wie Sie es tun?
Warum passiert es Ihnen immer wieder, dass Sie das, was Sie eigentlich wissen und eigentlich wollen, nicht umgesetzt bekommen?
Warum treten Sie wider besseren Wissens immer wieder in die gleichen Fettnäpfchen?
Warum kommen Sie immer wieder zu spät?
Warum geraten Sie immer wieder in Unordnung?
Warum schieben Sie immer wieder auf?
Warum verzetteln Sie sich immer wieder, obwohl Sie sich fest vornehmen, diese Mal bei der Sache zu bleiben?
WARUM???

ADHS zu verstehen hilft Lösungen zu finden
Warum? Obwohl Sie sich bemühen und anstrengen, sich und ihr Verhalten zu ändern?
Jetzt können Sie sagen: aha, jetzt weiß ich es: ich habe ADHS!
Und diese Antwort ist mit Sicherheit richtig. Aber sie reicht nicht.
Denn – verstehen Sie sich nun besser? Wissen Sie jetzt, wie Sie Ihr Verhalten und Ihr Leben ändern können?
Warum führt ADHS zu all diesen Dingen, die ich oben aufgeführt habe? Und warum gelingt an so vielen Stellen keine Veränderung, obwohl man sich diese vornimmt? Warum klappt das mit der Konzentration, mit dem Anfangen, mit der Impulskontrolle, mit der Selbstorganisation und der Gefühlsregulation nicht?
Weil Sie dazu wirklich wissen müssen, was ADHS bedeutet. All die oben genannten Dinge haben etwas mit der Neurobiologie unseres Frontalhirns zu tun. Hier spielt das Dopamin nicht so mit, wie es sein sollte.
Und diese Dinge haben auch etwas mit der ADHS-typischen Art der Wahrnehmung zu tun. Wissen Sie, was die ADHS-typische Wahrnehmung ist? Ein Beispiel ist die sogenannte „Weitwinkelwahrnehmung“, in Fachkreisen häufig auch genannt „Reizoffenheit mit Reizfilterschwäche“. ADHS-Menschen nehmen viel mehr wahr, als andere Menschen. Geräusche, Gerüche, Stimmungen, Dinge um sie herum. Und sie können diese Reize schlecht filtern. Alles ist gleich laut, gleich wichtig – und lenkt damit ab und macht Fokussieren, Konzentrieren und Prioritäten setzen schwer.

ADHS-Gehirne ticken anders
Das ist nur ein Beispiel für die Andersartigkeit der Wahrnehmung von Menschen mit ADHS-Konstitution.
Wenn Sie wirklich etwas ändern wollen, dann müssen Sie wissen, was genau das Problem hinter den o.g. Problemen ist und was genau dann dort hilft.
Und wenn Sie jetzt denken, dass dann ja Ritalin/Medikinet all diese Probleme löst, dann muss ich Sie enttäuschen. Methylphenidat (das ist der Wirkstoff in den Medikamenten Ritalin und Medikinet) verbessert die Dopaminverfügbarkeit im Frontalhirn, aber Ihre Verhaltensgewohnheiten müssen Sie selbst ändern. Ritalin kann dabei helfen, Ihnen das aber nicht abnehmen. Ritalin sortiert nicht Ihre Papiere auf dem Schreibtisch und sorgt dafür, dass Sie ablenkungsfrei arbeiten können im Büro. Das müssen Sie selbst tun und üben.
Informieren Sie sich über ADHS und verstehen Sie, wie Sie gestrickt sind und wie Sie ticken. Denn nur dann finden Sie auch Lösungen für Ihre Alltagshindernisse und Probleme, die wirklich passen und funktionieren.
ERFOLGSPRINZIP #2: ADHS annehmen.
Und hierbei sind wir auch schon beim zweiten Erfolgsprinzip: wenn Sie ADHS für sich verstanden haben und wenn Sie verstanden haben, dass ADHS keine Krankheit ist, die man wegtherapieren kann, sondern eine persönliche Konstitution ist, die Sie für den Rest Ihres Lebens begleiten wird, dann ist der nächste Schritt: ANNAHME.
Sie sind ein ADHS-Mensch mit Ihrer persönlichen Konstitution. Dazu gehört eine besondere Art der Wahrnehmung, eine besondere Art, zu denken, zu fühlen und zu handeln. Dazu gehören Ihre Stärken und Ihre Schwächen.

ADHS-Menschen sind anders
Sie sind anders als die anderen. Das haben Sie vielleicht auch schon irgendwie gespürt, aber nicht gewusst, warum. Sie nehmen anders wahr, fühlen anders, Sie denken anders, Sie handeln anders. Deshalb brauchen Sie auch andere Lösungen für Ihre Probleme, als vielleicht Ihr Partner oder Ihre Kollegin.
Das bedeutet, es gilt für Sie zu lernen, mit sich selbst erfolgreich zu leben.
Dazu gehört es, die eigenen Stärken und Fähigkeiten zu entdecken und diese im Leben auszubauen (ja, es gibt auch ADHS-typische Stärken, die finden Sie z.B. hier) und die Schwächen zu managen.
Und mit managen meine ich nicht, „wegmachen“. Keine Therapie, kein Coaching und auch kein Medikament kann Ihre Konstitution und Ihre Neigung zu Ablenkbarkeit, Vergesslichkeit, Impulsivität wegtherapieren. Verbessern ja, wegtherapieren nein. Sondern mit managen meine ich annehmen, trainieren und verändern soweit möglich und dann akzeptieren und Kompensationsstrategien finden, wo die Grenzen sind.
Ich gebe Ihnen ein Beispiel:
Eine meiner Coaching-Klientinnen z.B. konnte (wollte) ihre Vergesslichkeit nicht annehmen. Sie wollte partout von sich verlangen, dass sie in den Supermarkt zum Einkaufen geht und es sich merkt, was sie kaufen muss. Sie hat es JEDESMAL vergessen. Warum: weil Supermarkt Reizüberflutung und Ablenkung pur ist. Sie betritt den Laden und ist sofort überflutet mit Bildern, Gerüchen, Geräuschen, Bewegungen, Empfindungen, etc. Und da will sie sich daran erinnern, was sie kaufen wollte?

Reizüberflutung führt zu Stress bei ADHS
Es hat nicht geklappt. Dennoch hat sie genau das weiterhin von sich selbst verlangt – und obendrein sich dafür selbst verurteilt, dass „sie sich keine 3 Sachen merken kann“. Den Tipp, sich einen Einkaufszettel mitzunehmen wollte sie nicht annehmen. Schade. Sie hat an diesem Punkt ihre Konstitution und die darin enthaltene Schwäche nicht angenommen und konnte daher auch keine Lösung für sich finden.
Da dieser Beitrag viel zu lang werden würde, wenn ich alle Erfolgsprinzipien hier beschreibe, finden Sie die restlichen Erfolgsprinzipien in einer Übersicht zum Ausdrucken und Aufhängen hier in diesem PDF:
10 Erfolgsfaktoren
für ein gelingendes Leben mit ADHS
hier direkt herunterladen
Wie geht es nun für Sie persönlich weiter?
Sie befassen sich mit dem Thema ADHS, weil es Sie selbst betrifft. Sie wollen Ihr Leben ab jetzt anders gestalten, Ihre Vorhaben und Ziele umsetzen, weniger impulsiv reagieren, aufgeräumter sein, etc.
Egal, welches Ihre aktuellen ADHS-bezogenen Themen und Fragen sind: Informieren Sie sich auf jeden Fall, was es bedeutet, ADHS zu haben und holen Sie sich die Unterstützung, die Sie brauchen. Zur Not investieren Sie aus eigener Tasche in kompetente Hilfe. Sie müssen den Rest Ihres Lebens mit sich selbst verbringen und das am besten auch noch zufriedener und erfolgreicher als bisher.
Meine Erfahrung aus über 10 Jahren ADHS-Coaching ist: es funktioniert NUR so, wie oben beschrieben. ADHS verstehen, annehmen und managen lernen.
Aber wenn Sie das tun, dann kann und wird sich Ihr Leben auch zum Positiven verändern, es kann gar nicht anders sein. Wenn ich das nicht immer wieder in meiner Arbeit erlebt hätte, hätte ich schon längst aufgehört, als ADHS-Coach zu arbeiten.
Zwei Erfolgsgeschichten von ehemaligen Coaching-Klienten finden Sie hier und hier.

mit den richtigen Strategien und Hilfen blühen Sie auf
Einige meiner Coaching-Klienten haben es für sich so beschrieben:
„Ich habe gelernt, mich und meine Struktur anzunehmen und mein Leben entsprechend auszurichten. Nur so funktioniert es.“ Thomas N.
„Das Leben fügt sich jetzt wie ein Puzzle, ich kann jetzt vieles aus meinem Leben besser verstehen. Ich bin überlegter, gelassener, werde weniger wütend und bin sortierter. Ich kann jetzt besser eins nach dem anderen machen und ich habe nicht mehr ständig ein schlechtes Gewissen, weil ich so bin, wie ich bin.“ Corinna W.
Laden Sie sich die kostenfreien Informationen aus dem Artikel herunter und wenn Sie gerne professionelle Beratung und Begleitung auf Ihrem Veränderungsweg haben möchten, dann schauen Sie sich auch gern mein Online-Gruppen-Coaching „Schmetterling-Club“ an.
Die eigene Konstitution kann man nicht ändern. Aber man kann etwas daraus machen. Man kann sein Denken, Fühlen, Reagieren und Verhalten ändern. Und ich zeige Ihnen, wie Sie das machen können.
Im Schmetterling-Club lernen Sie alles, was Sie für Ihre tägliches ADHS-Management und für ein erfolgreiches und zufriedenes Leben als ADHSler brauchen. Sie lernen das WAS (was kann ich tun?) und das WIE (wie kann ich es umsetzen?).
Was sind Ihre Strategien, mit ADHS umzugehen? Was halten Sie dabei für wichtig? Schreiben Sie hier unten in die Kommentare und lassen Sie es uns wissen.
Herzliche Grüße
Birgit Boekhoff